Lykkelige mennesker
Endlos lange Straßen, kilometerweit. Kein Ende in Sicht. Hin und wieder kreuzen Rentiere die Fahrbahn. Das Ziel der Norden Norwegens. Zweihundert Kilometer südlich des Polarkreises. Über dreitausend Kilometer liegen vor uns. Eins der flächengrößten Länder Europas, dünn besiedelt mit nur fünf Millionen Einwohnern. Verlassene, mit Moos bedeckte Häuser. Schafe versperren bockig den Weg.
Der Atem stockt. Der Anblick der unberührten, rauen, kargen Natur. Türkisblaues Wasser. Eiskalt. Weit und breit nichts außer Stille und Einsamkeit. Der Nebel drängt sich wie eine dicke Wolldecke über die Felsen. Schneeweiße Sandstrände.
Angekommen in einem Fischerort am Rande eines Fjordes. Ein kleiner Hafen mit bunten Holzschiffen. Es riecht nach Fisch und Algen.Möwen kreischen. Der Wind pfeift um die Ohren. Haare wehen kreuz und quer.
Die Zeit steht still. Vereinzelt einsame Holzhäuser mitten im Nirgendwo. Bunte, weniger bunte. Auf dem Boden starren hohle Fischaugen ins Leere – getrockneter Stockfisch. Eins der ältesten Exportgüter Norwegens. Die Abendsonne glitzert auf das weite Meer. Doch von Dunkelheit keine Spur. Endlos lange Tage, selbst nachts taghell. Doch der Jahreszeitenwechsel geht schnell. Der Winter kalt, unberechenbar und stockduster, den ganzen Tag.
Schmale Schotterpisten. Finstere Tunnel mitten durchs Felsgestein. Kurve rechts, Kurve links. Wieder und wieder. Irgendwann ein kleiner Ort. Eine Welt fernab von Hektik und Stress.
Doch wer lebt an den Orten, umgeben von der weiten Natur, mitten im Nirgendwo? Eine Fotodokumentation über das Leben im Norden Norwegens.
Bachelorarbeit: HS-Niederrhein. Design. Analoge Mittelformat Fotografie